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Kletterfelsen im Überblick 1 - Neuffener Parkplatzfels |
Bilder: Eines der Wahrzeichen der Lenninger Alb die Ruine Reußenstein, sehr beliebtes Wanderziel mit toller Aussicht auf die umliegende Region; im Bild daneben eines der kuriosesten Felsgebilde der Lenninger Alb, das Kesselfinkenloch
Die Lenninger Alb wurde von Felssperrungen sehr stark getroffen und heutzutage ist nur noch an wenigen Felsen das Klettern mehr oder weniger uneingeschränkt möglich. Wobei im Detail nahezu an jedem Fels irgendwelche Einschränkungen wie Ausstiegsverbote, Teilzeitsperrungen aufgrund von Vogelschutz, etc. gelten. Alle hier nicht gelisteten Felsbildungen in der Region sind darüber hinaus für den Klettersport ebenfalls verboten. Es wäre extrem wünschenswert, wenn sich an dieser rigorosen Sperrungspraxis des Landes in Zukunft wieder etwas zum Positiven für den Klettersport wenden würde!
Im Lenninger Tal hat man zwar fast überall beim Klettern eine tolle Aussicht ins Land, da die Felsen alle am Albtrauf liegen, doch ist die Felsqualität leider auch mit die Schlechteste der gesamten Schwäbischen Alb, nur einige wenige Felsen machen hier eine Ausnahme. Trotzdem ist die Region als Nahziel der Kletterer aus dem Großraum Stuttgart gut besucht, die Routen sind deshalb meist gut abgeklettert und der gröbste Schutt ist ausgeräumt. Vor allem nach dem Winter sollte man aber wieder sehr auf lockere Felsbrocken achten! Die Absicherung wurde in den vergangenen Jahren nahezu überall runderneuert, so dass man hier mittlerweile einigermaßen sicher unterwegs sein kann. Im Einzelfall kann das aber durchaus auch mal anders aussehen, Klemmkeile und Bandschlingen für Sanduhren am Gurt sind auch auf der Lenninger Alb kein Zeichen von Schwäche, sondern von sorgfältiger Vorausplanung. Der Helm gehört auch hierzulande auf den Kopf, dies gilt vor allem für den Sicherungspartner am Wandfuß. In der Region findet man neben einigen kleineren Massiven oft mächtige Wände, die jede Menge gute Routen im Angebot haben, es ist eigentlich für jeden etwas dabei. Was manchmal etwas ungemütlich ist, ist der Wandfuß selbst. Viele der Felsen befinden sich an steilen Hängen und man steht ab und an eher etwas unkomfortabel. Aber vor allem in der dritten Jahreszeit, wenn der Herbst die Blätter bunt gefärbt hat, ist die Region ein besonders lohnendes Ziel. Denn im Gegensatz zu manch anderer Ecke der Schwäbischen Alb hat man hier eher selten zähe Nebellagen. Mit viel Glück kann man sogar in der prallen Sonne klettern, während unterhalb im Tal ein Nebelmeer wabert.
Sektor 1 links Sektor 1 rechts Sektor 2 links Sektor 2 rechts Sektor 3 Sektor 4
60 Routen von 3 bis 8
Wandhöhe bis 20 m
Topo: Spätzle & Seil
Insgesamt 4 Sektoren bilden das Massiv des Neuffener Parkplatzfelsen. Es gibt hier viele meist etwas einfachere Routen die in der Regel ganz ordentlich gesichert sind. Das Gestein ist nicht gerade toll doch zumindest einigermaßen abgeklettert. Klemmkeile sollte man für die ein oder andere Route aber durchaus mitbringen, sehr beliebt und deshalb teils schon ziemlich abgegriffen.
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 6 Routen von 3 bis 6
Bilder: Linke Wand, rechte Wand links, rechte Wand rechts
31 Routen von 2+ bis 8+
Wandhöhe bis 12 m
Klettereinschränkungen: Zwei weitere Sektoren ganz links sind ganzjährig gesperrt, betroffen waren davon zum Zeitpunkt der Sperrung insgesamt 15 weitere Routen zwischen 5 und 7+/8-
Topo: Spätzle & Seil
Zwei Sektoren dürfen noch beklettert werden, an der linken Wand geht es ziemlich athletisch zur Sache, an der rechten Wand findet der gemäßigte Kletterer einige nette Routen, das Gestein ist einigermaßen passabel, die Absicherung ist mittlerweile ganz gut.
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 4 Routen von 5 bis 6+
Bilder: Linker Sektor, rechter Sektor Hauptwand, rechter Sektor Hauptwand, rechter Sektor rechts außen
35 Routen von 5+ bis 8+
Wandhöhe bis 35 m
Topo: Spätzle & Seil
Zwei sehr unterschiedliche Sektoren an der linken Wand findet man eher einfachere und ganz ordentlich gesicherte Routen, hier benötigt man nur selten Klemmkeile. An der rechten deutlich höheren Wand geht es insgesamt wesentlich härter zur Sache, die Absicherung ist aber deshalb nicht in jeder Route automatisch besser und Klemmkeile sind auch hier kein Fehler. Das Gestein ist insgesamt gesehen ziemlich solide.
Bilder: Linke Hauptwand, rechte Hauptwand
22 Routen von 4- bis 9 und an einem kleinen Nebenfels rechts nochmals 6 Routen zwischen 4 und 6-
Wandhöhe bis 18 m
Topo: Spätzle & Seil
Zwei nebeneinander stehende Hauptwände und ein kleiner Nebenfels am steilen Hang. Die Routen an den Hauptwänden sind vorwiegend schwerer und teils mit etwas dubiosem Hakenmaterial ausgestattet, Klemmkeile und Schlingen machen Sinn. Der kleine Nebenfels ist ein ziemlich mickriges Felsgebilde hat aber dafür ein paar einfachere Routen im Angebot, das Gestein ist ziemlich unterschiedlich und reicht von solide bis Bruch.
10 Routen von 3 bis 7-
Wandhöhe bis 18 m
Topo: Spätzle & Seil
Gleich neben der Tückewand steht diese imposante Felsnadel mit vorwiegend etwas einfacheren Routen die in der Regel ganz ordentlich gesichert sind, Klemmkeile benötigt man eher selten, die Felsqualität ist aber ziemlich bescheiden, es ist so manches locker in der Wand.
2 Routen von 6+/7- bis 7+
3 Routen von 5+ bis 7-
Bilder: Links, Hauptsektor, Hauptsektor
35 Routen von 4+ bis 8+
Wandhöhe bis 40 m
Klettereinschränkungen: Vogelschutz, flexibel gesperrt
Topo: Spätzle & Seil
Eine mächtige Wand ist dieser weithin sichtbare Wächter am Eingang zum Lenninger Tal. Hier trifft man auf großzügige alpine Routen vieles davon in den gemäßigten Schwierigkeitsgraden. Die Absicherung benötigt fast immer Unterstützung durch selbst gelegte Klemmkeile oder gefädelte Sanduhrschlingen, die ein oder andere Tour hat sogar 2 Seillängen. Das Gestein ist leider jämmerlich brüchig was man vor allem in den Routen feststellen wird die nicht so häufig gemacht werden. Ein Helm gehört hier auf den Kopf und man sollte sich sicher in brüchigem Terrain bewegen können.
10 Routen von 7- bis 10
Wandhöhe bis 18 m
Klettereinschränkungen: Vogelschutz, flexibel gesperrt
Topo: Spätzle & Seil
Mächtig überhängende Wand mit nahezu nur schweren Routen, die Absicherung ist in der Regel gut, das Gestein an und für sich mies aber die Routen wurden gut ausgeräumt.
Bilder: Linker Wandbereich, mittlerer Wandbereich
19 Routen von 3- bis 7+
Wandhöhe bis 20 m
Klettereinschränkungen: Vogelschutz, flexibel gesperrt
Topo: Spätzle & Seil
Sehr beliebter Fels für die gemäßigteren Kletterer, es gibt eine ganze Menge netter einfacherer Klettereien, allerdings ist auch hier der Fels nicht wirklich solide. Die Absicherung kann auch hier ab und an mal einen zusätzlich gelegten Keil vertragen, der Helm gehört auf den Kopf. Man kann an diesem Fels auch oben aussteigen und es besteht die Möglichkeit Topropes einzurichten oder mit der Steigklemme zu klettern.
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 10 Routen von 3 bis 7
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 6 Routen von 4 bis 6+
64 Routen von 3- bis 8
Wandhöhe bis 20 m
Vier getrennt voneinander stehende Felsen am steilen Hang, schauerliche Gemäuer die ihrem Namen alle Ehre machen, vorwiegend viele einfachere und recht gut gesicherte Routen.
7 Routen von 2+ bis 8
Wandhöhe bis 15 m
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 8 Routen von 4 bis 7+
75 Routen von 3 bis 8+
Wandhöhe bis 35 m
Klettereinschränkungen: Vogelschutz, teilweise von 01.01. bis 31.07. gesperrt
Mächtige langgezogene Wand mit in großen Teilen extrem brüchigem Fels, nur für Bruchspezialisten lohnend, ab dem 6. Schwierigkeitsgrad gibt es eine ganze Menge Routen zu entdecken.
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 21 Routen von 5+ bis 8
47 Routen von 2 bis 8 (Routenanzahl vor dem Felssturz 2015)
Wandhöhe bis 23 m
Klettereinschränkungen: Die Wand ist nach dem erneuten großen Felssturz von 2015, bei dem zahlreiche Routen zerstört wurden, derzeit komplett gesperrt.
Topo: Spätzle & Seil allerdings nur in der 1. Auflage
Hauptwand und zwei kleinere Nebenfelsen. Vor allem die Hauptwand wurde durch die beiden großen Felsstürze von 2007 und 2015 schwer in Mitleidenschaft gezogen, aber auch an den beiden Nebenfelsen sind in den vergangenen Jahren große Felsbrocken ausgebrochen. Derzeit wird von zuständiger Stelle besprochen ob und gegebenenfalls wie die Wand dem Klettersport bzw. dem Tourismus allgemein (es gibt dort eine alte Burgruine) wieder zugänglich gemacht werden kann.
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 18 Routen von 3 bis 6+/7-
21 Routen von 4 bis 7-/7
Wandhöhe bis 28 m
Topo: Spätzle & Seil
Hohe aber nicht allzu breite Wand mit vielen ganz guten Routen in den unteren Schwierigkeitsgraden, der Fels ist zwar nicht überall fest aber insgesamt für Lenninger Alb Verhältnisse recht anständig, die Absicherung ist ganz ok wobei man aber durchaus manchmal einen Klemmkeil legen kann um die Sache etwas sicherer zu machen.
Bild: Etwas versteckt zwischen den Bäumen der Wasserfels
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 4 Routen von 5+ bis 6+
Bild: Das Felsensemble der Gutenberger Höhlenfelsen
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 11 Routen von 4+ bis 7+
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 25 Routen von 5 bis 8+
Bis heute einer der bittersten Verluste für das Sportklettern im Lenninger Tal.
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 11 Routen von 5+ bis 7+
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 3 Routen von 5- bis 6+
Bild: Schwarze Wand zentraler Bereich
34 Routen von 6- bis 8+/9-
Wandhöhe bis 33 m
Topo: Spätzle & Seil
Mächtige Wand mit teils wirklich guten Wandklettereien in ganz passablem Gestein, nur einige wenige Routen sollten mit Vorsicht genossen werden da diese doch sehr brüchig sind. Keile baucht man hier nur selten und wer möchte findet an der Wand sogar den ein oder anderen schweren Überhang. Das Schwierigkeitsangebot ist recht breit, doch spielt sich das Meiste in den unteren und mittleren Graden ab.
Bilder: Sektor Kessel links und rechts und Blick auf den talseitigen Gesamtriegel ganz links noch mit der Schwarzen Wand
156 Routen von 5+ bis 10+
Wandhöhe bis 35 m
Klettereinschränkungen: Die Wandbereiche beim Abstieg zum Sektor Pfulb die sich auf der linken Seite der tief eingeschnitten Klinge befinden sind ganzjährig gesperrt.
Topo: Spätzle & Seil
Eine der größten Wände auf der gesamten Schwäbischen Alb und mit Sicherheit die Wand mit dem größten Routenangebot. Die Palette ist recht breit gefächert und es findet eigentlich jeder etwas nach seinem Wunsch. Es gibt schöne Platten, mächtige ausdauernde Überhänge, klassische Klettereien, kurze Routen, lange Routen wie gesagt von allem ist etwas geboten. Deshalb ist die Wand sehr beliebt und man ist selten alleine. Die Felsqualität ist schwankend und es gibt sehr feste Passagen aber auch Bereiche mit heikelstem Bruchgelände, die Absicherung der Routen ist mittlerweile ganz in Ordnung und es werden nur noch selten Klemmkeile oder Schlingen benötigt.
Bild: ANKH (8) im Sektor Kessel
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 7 Routen von 5+ bis 7-
31 Routen von 3+ bis 9+/10-
Wandhöhe bis15 m
Topo: Spätzle & Seil
Kleiner Felsriegel mit meist etwas schwereren Routen, die Absicherung an der Wand ist eher lückenhaft die Gesteinsqualität ist nicht die beste aber es gibt Schlimmeres. Der Fels wird gut besucht und ist deshalb schon ziemlich abgegriffen.
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 3 Routen von 3 bis 5
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 8 Routen von 3 bis 6+
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 18 Routen von 6 bis 8
Routen zum Zeitpunkt der Sperrung: 11 Routen von 4- bis 7-
7 Routen von 6+ bis 8+
Wandhöhe bis 35 m
Klettereinschränkungen: Vogelschutz, gesperrt von 01.01.-31.07.
Bilder: Ruine Reußenstein mit der Bergseite des Burgfelsen, Totale mit Burgfels, Mittelfels und leicht verdeckt der Südostfels
112 Routen von 3 bis 9-/9
Wandhöhe bis 55 m
Klettereinschränkungen: 2013/2014 wurde die Burgruine saniert, mit dem Ergebnis, dass es nun seit 2015 eine Sperrung des Burgfelsen wegen Felssturzgefahr gibt. Das dürfte bei dem brüchigen Gestein eigentlich kein wirklich neuer Zustand sein.
Topo: Spätzle & Seil
Vor allem bei gemäßigten Kletterern sehr beliebte Wand mit vielen guten Routen in den etwas einfacheren Schwierigkeitsgraden. Hier trifft man auf einige Megaklassiker die jeder Schwabe im Laufe seiner Kletterkarriere zumindest einmal geklettert haben sollte. Die drei getrennt stehenden Massive sind durch die zahlreichen Besucher schon ziemlich abgegriffen und deshalb ist in dem eigentlich brüchigen Gemäuer das meiste ganz gut ausgeräumt. Man sollte aber trotzdem immer mit Helm klettern und ein aufmerksames Auge auf lockere Blöcke haben, die Absicherung an den Wänden ist eher lückenhaft bis mies und man sollte auf jeden Fall Klemmkeile und Zusatzschlingen mitbringen. Man kann hier auch einige Mehrseillängenrouten klettern.
17 Routen von 5 bis 8
Wandhöhe bis 25 m
Klettereinschränkungen: Vogelschutz, gesperrt von 01.01.-31.07.
Ziemlich selten besuchtes Massiv das aber ein paar ganz gute Routen beheimatet. Der Fels ist vor allem im unteren Bereich sehr mürbe und zerfällt schon beinahe zu Sand das ändert sich aber mit zunehmender Höhe rasch und das Gestein wird schon beinahe richtig gut, durchaus mal einen Besuch wert.
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