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Kletterführer • GuidebookFranken 1 (GEBRO Verlag) |
Bildmaterial: Earl Grey (10/10+) an der Herzogenreuther Wand (Bild 1), Schloss Greifenstein hoch über Neumühle mit Torwächter (Bild 2,3)
Die Kletterregion Leinleitertal, welche auch die angrenzenden Hochflächen und Nebentäler umfasst, erreicht man am besten von Forchheim her kommend über die B470 in Richtung Pottenstein, zweigt dann noch vor Streitberg links ab und fährt anschließend in nördlicher Richtung talaufwärts Richtung Heiligenstadt. Die Felsen in dieser relativ großräumigen Region konzentrieren sich bis auf wenige vereinzelt stehende Wände dabei an mehreren Orten. Besonders felsenreiche Gebiete findet man rund um Veilbronn, bei Burggrub, bei Tiefenellern und bei der kleinen Ortschaft Frankendorf. Die Art der Kletterei ist dabei sehr verschieden und man findet vom besten bombenfesten Fels bis zum eher brüchigen Gemäuer nahezu jede Variante. Genauso vielfältig wie die Felsqualität ist hier auch die Schwierigkeitsverteilung. In der Region findet der Klettereinsteiger genauso viele Möglichkeiten wie der absolute Könner. Eine ganze Anzahl der derzeit schwierigsten Routen in Franken finden sich in dieser Region.
Kompakte, wie in der Region üblich eher glatte Wandpartien wechseln sich mit etwas brüchigen Zonen ab. Die 15 m hohe Wand ist mit ihrer vorwiegend nördlichen Ausrichtung ideal für heiße Sommertage.
Zonierung: Zone 2
(14 Routen zwischen 7- und 9)
Bild: Gügel
Glatte etwa 9 m hohe Plattenkletterei zum Teil mit etwas splittrigem Gestein. Genau wie für die Hauptwand gilt, abgelegene ruhige Lage mit weitem Zustieg.
Zonierung: Zone 3
(2 Routen 8/8+ und 9-)
Bild: Fundgrube Nebenfels
Etwa 10 m hohe verwinkelte Wand mit senkrechten bis leicht überhängenden Routen in ganz gutem Fels. Die Wand liegt ziemlich abseits und der Zustieg führt einige Zeit steil bergauf.
Zonierung: Zone 3
(8 Routen zwischen 6- und 10-)
Bild: Fundgrube
Zweigeteiltes bis 17 m hohes Massiv mit Klettergartencharakter, viele Routen in den mittleren Schwierigkeitsgraden, nicht alles ist an dieser Wand wirklich solide, viel Sonne am Fels durch die freistehende Lage, kurzer Zugang.
Zonierung: Zone 2
(28 Routen zwischen 3 und 8)
Bilder: Eulenwand linker Sektor und rechter Sektor
Bei der Schlosswand handelt es sich um einen kompakten etwa 18 m hohen Felsturm in ruhiger Lage, teils etwas grün und flechtenbewachsen. Die Jungfernwand steht etwa 300 m rechts der Schlosswand.
Zonierung: Zone 2
(7 Routen zwischen 4+ und 6)
Bild: Schlosswand
Kleine, aber mit immerhin 15 m Wandhöhe und einigen wirklich tollen Routen feine Wand nicht weit von Herzogenreuth am Trauf gelegen. Die Felsqualität ist hier fast durchweg sehr gut.
Zonierung: Zone 2
(13 Routen zwischen 6+ und 10/10+)
Bild: Herzogenreuther Wand rechter Teil
Viele gut gesicherte einfache Routen machen diesen kleinen nur etwa 8 m hohen Fels zu einem guten Ziel für Kletterneulinge. Die Gesteinsqualität ist auch hier recht ordentlich.
Zonierung: Zone 2
(7 Routen zwischen 3 und 6)
Bild: Herzogenreuther Findling
Sehr langgezogenes Klettergebiet mit vielen Routen in den mittleren Schwierigkeitsgraden oft entlang klassischer Linien wie Rissen, Verschneidungen oder Kanten. Allerdings ist die Gesteinsqualität meist nicht so besonders lecker. Die Wandhöhen an den zahlreichen Sektoren ist recht schwankend und liegt so zwischen 8 m und maximal 17 m.
Naturschutz: Teile der Wand sind in der Brutzeit zwischen dem 01.02. und 31.07. aus Vogelschutzgründen gesperrt
Zonierung: Zone 2
(44 Routen zwischen 3 und 9)
Bilder: Annasteinseite, Sektor 2 Bamberger Riss; Sektor 7 Vajoletwinkel; Sektor 10 Hohe Wand
Kleinerer freistehender etwa 10 m hoher Felsklotz mit etwas besserer Gesteinsqualität als an der Annasteinseite, das Gestein an sich ist aber auch hier von der Struktur her sehr glatt.
Zonierung: Zone 2
(15 Routen zwischen 3 und 9-)
Bilder: Annastein linker/mittlerer und rechter Bereich
Langgezogene mit gut 20 m Wandhöhe ziemlich eindrucksvolle Wand die allerdings auch einen eher alpinen Charakter aufweist. Mit lockerem Gestein ist auf jeden Fall zu rechnen, es gibt jedoch eine ganze Reihe von interessanten Linien zu entdecken.
Zonierung: Zone 2
(17 Routen zwischen 5+ und 8-)
Bild: Dragoner rechter Wandbereich
Kleiner etwa 10 m hoher ehemaliger Steinbruch mit Klettergartencharakter. Die Wand verfügt über relativ festes aber gebietstypisch eher glattes Gestein.
Zonierung: Zone 2
(18 Routen zwischen 3 und 7+)
Bild: Kreuzerwand
Einige wirklich interessante Linien bieten abwechslungsreiche Kletterei an dieser langgezogenen bis zu 14 m hohen Felsformation. Die Gesteinsqualität ist sehr schwankend und reicht von solide bis zu absolutem Bruch.
Naturschutz: Der Fels muss aus Wildschutzgründen bis spätestens 18:00 Uhr verlassen werden was im Hochsommer natürlich eine ziemlich fragwürdige Regelung ist, Wild orientiert sich schließlich nicht an der Uhrzeit sondern am Sonnenstand.
Zonierung: Zone 2
(37 Routen zwischen 3 und 9+)
Bilder: Landrichterseite rechter Sektor
Kompakter, senkrechter bis leicht überhängender gut 17 m hoher Felsturm mit einigen Klassikern aus der Pionierzeit des Sportkletterns, exzellente Gesteinsqualität.
Zonierung: Zone 2
(16 Routen zwischen 6 und 9)
Bilder: Oberngruber Wand linker Wandbereich
Kleine, maximal 9 m hohe Wand mit bestem Gestein. Wie der Name schon verrät, ideal um nach Feierabend noch die ein oder andere Route abzudrücken.
Zonierung: Zone 2
(6 Routen zwischen 6 und 8+)
Bilder: Feierabendwand links und rechts
Die 14 m hohe Burggruber Wand mit dem vorgelagerten mächtigen bis zu 25 m hohen Felsturm des Rotensteins beherbergt derzeit einige der härtesten Routen des gesamten Frankenjuras. Hier hat Markus Bock auf den Spuren seiner legendären Vorgänger mächtig zugeschlagen und so findet man von ihm gleich 5 Routen/Varianten im elften Schwierigkeitsgrad am Rotenstein. Schwere Routen haben hier natürlich bereits Tradition, denn schon Wolfgang Güllich, Kurt Albert, Norbert Bätz, Sepp Gschwendner, Martin Scheel um nur einige aus der damaligen Sportkletterelite zu nennen haben hier ihre Spuren hinterlassen. Beste Felsqualität und äußerst glattes, kleingriffiges Gestein bieten die idealen Voraussetzungen für harte Routen. Doch auch der nicht ganz so versierte Sportkletterfreund findet die ein oder andere wirklich gute Linie an dieser Wand.
Zonierung: Zone 2
(38 Routen zwischen 5 und 11/11+)
Bilder: Rotenstein Talseite, Burggruber Wand links, Burggruber Wand rechts, Rotenstein Bergseite Gipfelblock Heimat des 11ten Schwierigkeistgrades
Der nächste 14 m hohe Brocken mit einigen Extremklassikern aus der Mitte der 80er Jahre, der Frühzeit der Sportkletterära. Auch hier trifft man auf kompaktes, bestes Gestein. Die Routen wurden früher ausgestiegen, bei der damaligen Absicherung ein gewagtes Unterfangen. Heutzutage sind die Ausstiege vermoost und Umlenker entschärfen das Ganze deutlich.
Zonierung: Zone 2
(6 Routen zwischen 7+ und 10)
Bild: Buggruber Block
Kleiner 10 m hoher Block zwischen Luisenwand und Burggruber Block gelegen.
Zonierung: Zone 2
(1 Route 10-)
Bild: Burggruber Block Nebenfels
Auch die letzte Wand in dieser Felsengruppe trumpft noch einmal gewaltig auf. Bestes, extrem kompaktes, oft senkrechtes, aber zum Teil auch ordentlich überhängendes Gestein beherbergt die schweren Routen gleich dutzendweise. Bereits Wolfgang Güllich hat hier Mitte der 80er Jahre so bekannte Routen wie "Kamasutra 218" oder "Kaum Zeit zum atmen" erstbegangen, zur damaligen Zeit absolute Highlights sowohl im nationalen wie auch im internationalen Vergleich. Aber nicht nur er sondern eine ganze Reihe der damaligen Klettergrößen haben an dieser 20 m hohen Wand ihre Spuren hinterlassen. In jüngeren Tagen hat dann vor allem wieder Markus Bock die Wand um ein paar ganz harte Wege bereichert. Insgesamt trotz des ein oder anderen etwas einfacheren Weges eine Wand die den Extremen vorbehalten bleibt.
Zonierung: Zone 2
(29 Routen zwischen 6- und 11)
Bilder: Luisenwand Mitte links, Mitte rechts und rechter Wandbereich
Kleiner maximal 12 m hoher aber langgezogener Felsriegel. Abgelegen und nur über einen relativ weiten Zustieg erreichbar, findet man an dieser Wand viele gut gesicherte Routen in den unteren und mittleren Graden aus zumeist jüngerer Zeit. Die Felsqualität ist etwas wechselnd.
Zonierung: Zone 2
(29 Routen zwischen 4+ und 8+)
Bilder: Hoher Stein ganz links und ganz rechts
Kleine etwa 8 m hohe Wand direkt neben der Traindorfer Wand hoch über dem Tal. Mäßige bis ordentliche Gesteinsqualität bei meist senkrechten Routen.
Zonierung: Zone 2
(8 Routen zwischen 4 und 5+)
Bild: Traindorfer Wand Nebenfels linker Wandbereich
Mit bis zu 16 m Wandhöhe ist die Traindorfer Wand ein imposanter Felsklotz hoch über den Dächern von Heiligenstadt. Senkrechter, vor allem in den Einstiegsbereichen oft etwas splittriger Fels bietet vorwiegend technisch nicht ganz einfache Plattenklettereien, freistehende Wand in sonniger Lage.
Zonierung: Zone 2
(10 Routen zwischen 5 und 8+)
Bilder: Traindorfer Wand links und rechts
Zonierung: Zone 1
(11 Routen zwischen 4- und 7/7+
Bilder: Cosmopolitan
Direkt am Ortsrand von Neuhaus gelegene 15 m hohe Wand mit vielen Routen in den unteren bis mittleren Schwierigkeitsgraden. Das Gestein ist sehr kompakt, löchrig und von zahlreichen Rissen durchzogen.
Zonierung: Zone 3
(28 Routen zwischen 3+ und 7)
Bild: Neuhauser Wand
Der Froschstein ist eine kompakte sehr kleingriffige etwa 10 m hohe Wand mit einem mächtigen Dachriegel welche nahe Siegritz direkt neben einem Feldweg verborgen im Wald steht. Die Wand bietet allerdings nahezu nur dem fortgeschrittenen Felsfreund etwas Betätigungsfeld. Die ursprünglich angegebenen Originalbewertungen sind von der Marke hammerhart bis irrwitzig. Die Routen sind aber gar nicht schlecht.
Zonierung: Zone 1/3
(5 Routen zwischen 7 und 11)
Bild: Der rechte Bereich des Froschsteins
Etwa 18 m hohe Wand mit eher kleingriffiger Kletterei an kompaktem Fels, ordentlich abgesichert. Noch nicht allzu häufig frequentiert deshalb noch etwas staubig.
Zonierung: Zone 2
(18 Routen zwischen 7- und 10-)
Bilder: Nervenheilanstalt
Eine langgezogene Felsgruppe die mit bis zu 25 m Wandhöhe durchaus zu den großen Wänden in Franken gezählt werden kann. Die Erschließungsgeschichte dieser Wände liegt bis auf wenige Ausnahmen schon viele Jahre zurück es gab hier bereits jede Menge Routen aus der Vor-Sportkletterära die dann mit dem aufkommen des Freikletterns zügig ihren Rotpunkt Durchstieg erhalten haben. Die Gesteinsqualität ist hier durchwachsen und man trifft auf kompakte Wandpartien sowie auf ziemlich brüchige Wandbereiche.
Naturschutz: Während der Brutzeit gesperrt von 01.02. bis 31.07.
Zonierung: Zone 3/2/1
(61 Routen zwischen 3 und 10+)
Bilder: Totenstein ganz rechts und Totensteinwände links
Bild: Totensteinwände Sektor Blaumilchkanal
Glatter, senkrechter Fels, im linken Wandbereich durchaus auch mit Überhängen garniert. Hier gibt es in zumeist gutem Gestein einige interessante Linien zu entdecken. Die 20 m hohe Wand ist derzeit freistehend und ziemlich sonnig
Zonierung: Zone 3
(15 Routen zwischen 5 und 9+/10-)
Bild: Fürther Wand linker und mittlerer Wandbereich
Glatte und zumeist senkrechte Plattenklettereien findet man an der sonnigen und ruhig gelegenen 20 m hohen Wand.
Zonierung: Zone 2
(12 Routen zwischen 6- und 8+)
Bild: Veilbronner Wand
An der Talseite immerhin bis zu 20 m hoher Felsturm mit mäßiger Gesteinsqualität und etwas alpinem Charakter.
Zonierung: Zone 2
(8 Routen zwischen 6- und 9-)
Bilder: Edelweißblock Talseite und rechts
Klassisches etwa 12 m hohes Gemäuer, etwas finstere Ecke und am Gipfel keine Umlenker vorhanden. Am Turm haben die Routen derzeit durchweg nur eine technische Bewertung auch wenn diese frei geklettert sicher nicht sonderlich schwer sein dürften. An der rechten Wand gibt es 2 frei gekletterte leicht abdrängende Routen im 8ten Schwierigkeistgrad.
Zonierung: Zone 2
(10 Routen zwischen 8 und 8/8+)
Bild: Jugendturm, die Wand mit den beiden Achtern ist rechts daneben
Imposante, gut 20 m hohe Wand ziemlich abseits in ruhiger Lage am Rande einer Wiese mit Schutzhütte. Kleingriffige, steile bis leicht überhängende Routen in den gehobenen Graden. Die Gesteinsqualität ist ordentlich.
Zonierung: Zone 3
(10 Routen zwischen 8+ und 9+)
Bild: Leidingshofer Wand
Ziemlich in Vergessenheit geratene 15 m hohe Wand mit allerdings mäßiger Gesteinsqualität und etwas dubioser Absicherung. Durch die seltenen Besuche ziemlich verwachsen
Zonierung: Zone 3
(5 Routen zwischen 6 und 9-)
Bild: Delago Ged.-Wand rechts
Kompakter etwa 12 m hoher massiger Felsblock, in jüngerer Zeit saniert und mit Neutouren versehen, etwas grün und staubig.
Zonierung: Zone 3
(4 Routen zwischen 6+ und 8-)
Bild: Kletterrosenwand
Kleine schlanke Felsnadel mit kuriosen Routen in eher dubiosem Gestein, kein Muss.
Zonierung: Zone 2
6 Routen zwischen 3+ und 6)
Bild: Adlersteiner Nadel
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