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Kletterführer • GuidebookFranken 1 (GEBRO Verlag) |
Bildmaterial: ein Blick über die Dächer von Streitberg (Bild 1), Burgruine Neideck am Gipfel des gleichnamigen Felsen (Bild 2-6), Fritz Hasenschwanz Hütte (Bild 7), Ruine Streitburg oberhalb von Streitberg (Bild 8), Brunnenhaus um den Tiefbrunnen von Birkenreuth (Bild 9)
Im unteren Wiesenttal, dort wo nach Zusammenfluss von Wiesent und Püttlach das Tal schließlich breiter wird und die umgebenden steilen Talhänge weiter zurückweichen erreicht man auf seinem Weg Richtung Forchheim irgendwann die kleine Ortschaft Streitberg. Doch obwohl die Gegend hier weitläufiger ist, das Auge etwas mehr in die Ferne schweifen kann, findet man rund um die malerische Ortschaft einige der größten Wände in Franken überhaupt. Die Wände hier im Unterlauf der Wiesent sind allerdings nicht nur hoch sondern häufig auch ziemlich alpin, sprich die Felsqualität gehört in dieser Ecke oft nicht zur allerersten Sahne in Franken. Wer allerdings auch etwas alpines Abenteuer sucht das Ganze gemixt mit zum Teil mehreren Seillängen der ist hier genau richtig. Obwohl auch in dieser Ecke das allermeiste gut gesichert ist können ab und an ein paar extra Keile/Schlingen nicht schaden.
Mächtiger, an der Talseite bis zu 40 m hoher Turm mit einigen großzügigen Linien. Allerdings ist an dieser Wand nicht alles so ganz solide, ein Helm ist sicher angebracht. Die Absicherung ist dagegen recht ordentlich.
Zonierung: Zone 2
(13 Routen zwischen 3+ und 8-)
Bilder: Schauertaler Turm aus verschiedenen Perspektiven
An der mächtigen 35 m hohen Wand trifft man auf relativ glattes Gestein, das im Vergleich zu einigen umliegenden Wänden sogar als ziemlich kompakt gelten kann. Sehr großzügige Klettereien die nicht ohne sind.
Zonierung: Zone 3
(5 Routen zwischen 7- und 8+)
Bild: Schauertaler Ostwand
Mit gut 40 m einer der Giganten im unteren Wiesenttal. Leider ist die ausladende und beeindruckende Wand, die im unteren Teil ordentlich überhängt, ein eher schauerliches Gemäuer. Hierher sollten sich nur hartgesottene Alpinfreaks verirren. Die durchweg noch technisch bewerteten Routen sind allerdings enorm großzügig und für den Könner sicherlich ein Erlebnis wie man es in dieser Form in Franken ansonsten eher selten haben dürfte. Beim Klettern ist unbedingt darauf zu achten keinen Steinschlag auszulösen, da die Straße sehr eng an der Wand vorbeiführt.
Zonierung: Zone 2
(5 Techno-Routen zwischen 5a1 und 7-/a4)
Bild: Schauertaler Westwand
Eines der Aushängeschilder in dieser Ecke. Die ebenfalls bis zu 30 m hohen Wandfluchten des Streitberger Schildes bieten Klassiker in allen Schwierigkeitsgraden. Der obere Wandbereich ist ziemlich kompakt während im Einstiegsbereich doch ab und an auch auf lockere Brocken geachtet werden sollte. Insgesamt ist das Gestein hier sehr glatt und man findet vorwiegend technisch anspruchsvolle Plattenklettereien. Bei dem ein oder anderen Klassiker auch gewürzt mit ziemlich saftigen Hakenabständen.
Die Streitberger Wand befindet sich direkt daneben, ist aber bei Weitem nicht so interessant wie der Schild.
Zonierung: Zone 2
(50 Routen zwischen 5- und 9+)
Bild: Streitberger Schild Talseite
Der Name sagt eigentlich alles, ausgesprochen glatte Plattenklettereien findet man an dieser 20 m hohen Wand, gewürzt mit einem ziemlich bröseligen Einstiegsüberhang. Danach ist die Wand bombenfest. Ein Stück unterhalb der Wand befindet sich ein Spielplatz womit die Wand ganz gut für einen Familienbesuch geeignet ist. Durch die sonnige Lage im Sommer aber oft zu heiß.
Zonierung: Zone 1/3
(19 Routen zwischen 7 und 9+)
Bild: Glatte Wand
Verwinkeltes, breites und mit etwa 15 m nicht allzuhohes Felsmassiv mit dem für die Ecke typisch glatten Gestein. Auch hier ist so mancher Felsblock etwas mit Vorsicht zu genießen.
Zonierung: Zone 2
(10 Routen zwischen 5 und 8-)
Bild: Brocksfels
Links geneigte Platten, rechts sogar etwas überhängend. Auch an dieser 20 m hohen Wand hat man das glatte Gestein des unteren Wiesenttales wobei Teile der Wand sich etwas splittrig präsentieren.
Zonierung: Zone 3
(3 Routen zwischen 7+ und 8-)
Bild: Hummelstaner Block
Interessante knapp 30 m lange Linien und im Großen und Ganzen kompaktes Gestein wobei aber auch hier mit dem ein oder anderen lockeren Brocken zu rechnen ist. Der Zugang zum Wandfuß gestaltet sich aufgrund eines fehlenden Weges durch die Schutthalden am Wandfuß etwas mühsam.
Zonierung: Zone 2
(5 Routen zwischen 6- und 9-)
Bild: Neidecker Wand etwas im Wald verborgen mit zugehöriger Ruine
Viele Jahre der Vergessenheit anheim gefallen, wurde die etwa 18 m hohe Felsnadel 2021 saniert und ist jetzt wieder gut bekletterbar. Die Gesteinsqualität ist durchwachsen und vor allem an der Talseite muss mit lockeren Brocken gerechnet werden.
Zonierung:Zone 2
(5 Routen zwischen 6- und 8)
Bilder: Neidecker Nadel
An der ziemlich brüchigen Wand gibt es derzeit nur ein paar wenige Rostgurken eines Uraltklassikers.
Zonierung: Zone 3
(2 Uralthakenrasseln)
Bilder: Haager Wand
Mit 50 m Wandhöhe erhebt die Wand Anspruch auf die Krone in Sachen reine Wandhöhe auch wenn der ein oder andere Fels in Franken sicher nur geringfügig nachstehen wird. Eine beeindruckende Wand ist dieser gewaltige Felsklotz allemal. Die Form entspricht zwar nicht der des berühmten original Schweizer Namensvetters, aber auch außerhalb der hochalpinen Zonen wartet hier durchaus eine Menge Abenteuer auf den Besucher.Wer möchte kann an dieser Wand sogar Mehrseillängenrouten klettern. Am Wandfuß wird man auch bei Regen so gut wie niemals nass.
Naturschutz: Während der Vogelbrut gesperrt vom 01.02.- 31.07.
Zonierung: Zone 2
(20 Routen zwischen 6- und 10-)
Bild: Matterhornwand untere Wandbereiche
Gleich neben der Matterhornwand, wirkt diese etwas verwinkelte Wand geradezu klein auch wenn sie mit gut 20 m durchaus nicht zu den Winzlingen zählt. Auch hier findet man glattes und an der Talseite leider auch ziemlich brüchiges Gestein
Naturschutz: Während der Vogelbrut gesperrt vom 01.02.- 31.07.
Zonierung: Zone 2
(17 Routen zwischen 3 und 8+)
Bild: Freundschaftsturm links
Der Weg ist weit und mühsam, da man stramm bergauf wandern muss. Das glatte Gestein ist insgesamt aber von recht ordentlicher Qualität auch wenn man natürlich auch hier nicht immer vor brüchigen/splittrigen Passagen gefeit ist. Die Wandneigung an der 18 m hohen Wand schwankt zwischen senkrecht und leicht überhängend.
Zonierung: Zone 3
(16 Routen zwischen 6 und 9)
Bild: Eichner Ged.-Wand links und Mitte
Auf der Hochfläche gelegen ist diese kleine 12 m hohe zweigeteilte Wand von etwas anderer Natur als die mächtigen Felsriesen im Talgrund. Bruch findet man hier keinen, doch auch hier ist das Gestein ziemlich glatt und weist oft flache Löcher auf. Die Wand ist senkrecht bis leicht überhängend und da bei stärkeren Regenfällen meist der Dreck von oben reinläuft sollte man am besten immer eine Bürste dabei haben. Die Wand ist danach leider oft sehr staubig/dreckig.
Zonierung: Zone 2
(15 Routen zwischen 6 und 9-/9)
Bild: Dachsbau linker Sektor
Nur etwa 7 m hoch aber trotzdem ein ganz besonderes Stück Fels ebenfalls ziemlich am oberen Rand der Talhänge gelegen. Deshalb findet man auch hier kaum brüchiges Gestein, dafür muss man an dieser Wand gewaltig zupacken wenn man hier etwas reissen möchte. Interessante und gar nicht so kurze Dachklettereien warten auf den motivierten und entsprechend trainierten Aspiranten.
Zonierung: Zone 2
(3 Routen zwischen 9+/10- und 10+/11-)
Bild: Schwingbogen
Gleich neben dem Schwingbogen befindet sich diese mit etwa 12 m Wandhöhe eher kleine Wand,. Durch die kompakte und senkrechte teils auch leicht überhängende Talseite ziehen sich eher kleingriffige Routen nach oben.
Zonierung: Zone 3
(6 Routen zwischen 6- und 9)
Bild: Brunnsteinwand
An der Talseite bis zu 20 m hoher kompakter Felsturm direkt neben der Fritz Hasenschwanz Hütte des DAV Fürth. Einigermaßen passabel gesichert bei nicht immer ganz zuverlässigem Gestein.
Zonierung: Zone 2
(4 Routen zwischen 3 und 7-)
Bilder: Fürther Hauswand
Ausgedehntes Felsmassiv mit mehreren Sektoren und sehr unterschiedlichen Routen, teils kleingriffige Wandkletterei, teils eher klassische Linien. Die Absicherung ist sehr unterschiedlich, aber meist ok. Die Felsqualität ist nicht überall top und einige Rouetn sind doch ziemlich splittrig.
Zonierung: Zone 2
(23 Routen zwischen 4 und 9+)
Bilder: Obere Weinzierl Wand Sektor Schnaderhüpfel (Bild 1), Sektor Schnucki (Bild 2), Sektor Bela (Bild 3,4), Sektor Hasenschwanz (Bild 5), Talseite (Bild 6)
Etwa 20 m hohes Massiv das lange der Vergessenheit anheim gefallen war, Stand 2020 gab es nur eine alte Technoroute mit uralten Rostgurken und 2 noch nicht gekletterte Projekte. Die Felsqualität ist leider auch an dieser Wand nicht die beste.
Zonierung: Zone 3
(3 Routen zwischen 5+/a1 und Projekt)
Bilder: Weinzierl Ged.-Wand
Diese etwa 20 m hohe Wand bildet den oberen Schlusspunkt einer ganzen Felsengruppe die allesamt als mehr oder weniger alpin gelten dürfen. Die Obere Muggendorfer Wand ist dabei sicherlich noch die deutlich kompakteste Wand die auch den nicht ganz so erfahrenen "Alpinisten" vor keine unlösbaren Herausforderungen stellt. Von der Absicherung her findet man hier fast alles, bestens gesicherte Routen wechseln sich mit eher spärlich abgesicherten Abenteuerwegen ab.
Zonierung: Zone 2
(25 Routen zwischen 3 und 8)
Bilder: Obere Muggendorfer Wände, ganz links, Mitte und rechts
Mächtiger 35 m hoher Felsturm mit langen großzügigen Linien.
Zonierung: Zone 2
(6 Routen zwischen 6 und 8)
Bilder: Brunhildenstein
Auch hier handelt es sich um einen etwa 35 m hohen imposanten Felsturm von alpinem Charakter. Die Routen sind ebenfalls eher klassischer Natur.
Zonierung: Zone 2
(4 Routen zwischen 6 und 8-)
Bild: Heinrich Uhl Ged.-Fels
Zumindest in Teilen wieder ein klein wenig solider präsentiert sich dieser 30 m hohe Felsgigant. Allerdings gibt es auch hier enorm brüchige, extrem alpine Wandpassagen. Tolle lange Abenteuertouren für den erfahrenen Geher.
Zonierung: Zone 2
(8 Routen zwischen 5 und 8)
Bild: Muggendorfer Wand
Der Name dieser Wand kommt nicht von ungefähr, an dem gut 35 m hohen Gemäuer ist nicht allzuviel wirklich festes Gestein zu finden. Nur dem sehr versierten Bruchspezialisten anzuraten, ernsthaftes alpines Abenteuer.
Zonierung: Zone 2
(4 Routen zwischen 5+ und 6+)
Bilder: Karwendelwand
Auch hier gilt wer mit brüchigem, alpinem Gelände seine Probleme hat, Finger weg, ansonsten hat man auch an dieser gut 20 m hohen Wand eine großzügige Route zu knacken.
Zonierung: Zone 2
(1 Route 6)
Bilder: Muggendorfer Kanzelwand
Etwa 20 m hohe kompakte Wand mit klassischen Linien, allerdings über die Jahre sehr zugewachsen und mittlerweile zur Zone 1 erklärt.
Zonierung: Zone 1
(5 Routen zwischen ~5 und ~7)
Bilder: Druidenzinne
Kompakter, etwa 20 m hoher Felsklotz mit solidem, sehr löchrigem Gestein, gut gesichert.
Zonierung: Zone 2
(5 Routen zwischen 5+ und 8)
Bilder: Druidenstein
Kleine, etwa 10 m hohe Felswand mit einfacheren bis mittelschweren Routen, gut gesichert und fester Fels.
Zonierung: Zone 2
(6 Routen zwischen 4+/5- und 8-)
Bilder: Schneiderei
Kuriose Felsgestalt die ihren Namen zu Recht trägt, solides Gestein, gut gesicherte Routen in ruhiger Lage.
Zonierung: Zone 3/2/1
(5 Routen zwischen 5 und 8)
Bilder: Scheibletten
Kleine Wand auf der Hochfläche in der Nähe der Ortschaft Birkenreuth gelegen. Man muss ein gutes Stück laufen bis man die versteckt im Wald gelegene Wand erreicht. Einmal vor Ort findet man an der gut 13 m hohen Wand viele gute Routen in den einfacheren bis mittleren Schwierigkeitsgraden. Die Wand ist zum teil etwas moosig grün, das Gestein ist dafür wieder deutlich kompakter als im Talgrund.
Zonierung: Zone 2
(19 Routen zwischen 3+ und 10-)
Bild: Birkenreuther Wand links
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